15:00 – 17:00 IT / Organisation
17:00 – 17:45 Info und Führung Kinderbibliothek
Abendveranstaltung in der Zentralbibliothek
Pride Salon: Aktiv gegen Hass im Netz!?
Tag 2:
09:00 – 10:30 Dezentrale
Bibliotheken
11:00 – 12.30 Engagement
14:00 – 15:30 Entdecker Tour
Zentralbibliothek
15:30 – 16:30 RoboLab
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Auf Entdeckungsreise in den Bücherhallen Hamburg
Ein Bericht von Gerlinde Falkensteiner und Susanne Nast
Ankommen
Unser Erasmus+ Projekt führte uns in die Zentralbibliothek der Bücherhallen Hamburg.
Nach einer Zugreise quer durch Deutschland erreichten wir am Abend des 11. September unseren Zielort Hamburg, eine Stadt mit rund 1,9 Millionen Einwohnern. Keine fünf Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt liegt die Zentralbibliothek der Bücherhallen Hamburg.
Die Bücherhallen Hamburg umfassen 33 Standorte mit rund 420 Mitarbeiter:innen und zum Zeitpunkt unserer Reise rund 207.946 aktive Nutzer:innen (Stand September 2022). Diese, als Stiftung geführte, öffentliche Einrichtung deckt das gesamte Angebot an öffentlichen Büchereien in der Hansestadt ab.
Dafür, dass unsere Erasmus+ Reise ein voller Erfolg wurde, danken wir vor allem Sven Instinske, dem Leiter des Bereichs „Internetportal und Digitale Dienste“ bei den Bücherhallen Hamburg. Er hat gemeinsam mit seinen Kolleg:innen ein umfassendes Programm ausgearbeitet, das uns ein Hineinschnuppern in zahlreiche Bereiche der Einrichtung ermöglichte. Vielen Dank an dieser Stelle auch noch einmal den Mitarbeiter:innen in der Zentralbibliothek, die sich die Zeit genommen haben, uns ihre speziellen Arbeitsbereiche und Schwerpunkte vorzustellen, die wirklich vielseitig sind, wie man dem nebenstehenden Programm entnehmen kann.
Unsere Highlights aus den beiden Tagen
Bei so vielen interessanten Informationen war es für uns nicht einfach, die Highlights festzulegen, über die wir nun hier berichten möchten. Folgende Themen haben wir uns herausgesucht:
Open Library – Bibliothek der Zukunft?
Motivation und Innovation
Willkommen im RoboLab
Makerspaces
Intranet und Ticketsystem
Open Library – Bibliothek der Zukunft?
Die Bücherhallen Hamburg haben sich zum Ziel gesetzt, alle Zweigstellen, bei denen es räumlich möglich ist, in eine „Open-Library“ zu verwandeln. Ziel sind längere und kundengerechtere Öffnungszeiten mit Selbstbedienungsservice. Damit können die Bücherhallen nun auch personalunabhängig genutzt werden.
Die Eingangstüren zu den Zweigstellen wurden mit Zugangsterminals ausgestattet, so dass die Nutzer:innen während vordefinierter Zeiten mit ihrer Bibliothekskundenkarte die jeweilige Bücherhalle betreten und das Angebot nutzen können. Dieser Service steht derzeit allen Nutzer:innen ab 18 Jahren zur Verfügung.
Ein wichtiges Anliegen bei der Umsetzung dieses Projekts war die Beibehaltung der bisherigen Öffnungsstunden mit Personal. Befürchtungen dahingehend konnten durch vertragliche Vereinbarungen ausgeräumt werden. Da sich durch die Etablierung von RFID-Selbstbedienungsausleihe und RFID-Selbstbedienungsrückgabe auch die täglich Arbeit in der Bibliothek gewandelt hat, galt es, Ideen zu entwickeln, wie die nun freigewordenen Ressourcen gut sowohl im Sinne der Bibliothekar:innen als auch der Nutzer:innen eingesetzt werden können.
Wilde Fahrt durch die Sortieranlage der Zentralbibliothek
Motivation und Innovation – Personalentwicklung und Schwerpunktsetzung in dezentralen Bibliotheken
Die Voraussetzungen, die geschaffen werden mussten, um die dezentralen Bibliotheken zu Open Librarys zu erweitern, hatten vor Ort ein Umdenken im Selbstverständnis der Bibliothekar:innen zur Folge. Der Bereich des reinen Verleihs, das heißt die Entgegenname und Übergabe von Medien entfiel durch den Einsatz von RFID-Selbstbedienungsausleihe und RFID-Selbstbedienungsrückgabe.
Neue Aufgabenfelder konnten (und mussten) geschaffen werden.
Ein Pool an Mitarbeiter:innen entschied sich für eine 2jährige Weiterbildung, um gezielt Angebote in den einzelnen Bibliotheken zu schaffen.
Ausbildungen in folgenden Bereichen wurden für die Mitarbeiter:innen finanziert: Literaturvermittlung (später als FLUX im Angebot), Coding und Robotik (später als MEKO im Angebot), Spielebib/Gesellschaftsspiele, altersfreundliche Angebote (65+). Außerdem sind spezielle Angebote für Menschen mit Behinderung und der Bereich Green Screen (Augmented Reality) in Planung. Eine MINT-AG bietet allen Bereichen Input. Die in diesen Schwerpunkten ausgebildeten Bibliothekar:innen verbringen 25% ihrer Arbeitszeit mit der Planung und Durchführung von Angeboten in allen Zweigstellen. Sie haben ein eigenes Budget, das ihnen für den Ankauf von Material zur Verfügung gestellt wird. Jede Zweigstelle muss aus jedem Cluster 2 Veranstaltungen im Halbjahr buchen.
RoboLab und Makerspaces
Intranet und Ticketsystem
Als Alleinversorger für die Stadt Hamburg mit 32 Außenstellen fallen im Bereich „Bücherhallen digital“ natürlich viele Aufgaben an, für die ein gutes und umfassendes IT-Konzept entwickelt wurde. Dieses schließt neben einer Lernplattform, über die eigene Filme erstellt werden können (MIT Solutions) ein angepasstes Intranet (über share point) für Neuigkeiten, Störungsmeldungen, Abteilungsseiten, Controling, Materialbestellungen, Buchungen interner Veranstaltungen und Umfragen ein. Außerdem gibt es ein Ticketsystem für interne Anfragen, das auch von Kund:innen der Onleihe und Overdrive genutzt werden kann.