Ein Bericht von Ursula Liebmann
60th anniversary – Bologna Children´s Book Fair
Von vielen Seiten bereits gehört, dass sie ein „MUSS“ ist, wollte ich, auch hinsichtlich unseres Projekts Buchstart NÖ, und, weil mir Kinder- und Jugendliteratur – von Kindheit an 😉 – besonders am Herzen liegt, ewig schon die Kinderbuchmesse in Bologna besuchen. Das Erasmus+ Projekt hat mir die Chance dazu gegeben. Ich habe es nicht bereut! Abgesehen vom bunten Treiben und unzähligen Eindrücken und Begegnungen auf der Messe, hat die Stadt Bologna an sich eine Lebendigkeit, und, was mir besonders imponiert hat, eine ausgesprochen herzliche Willkommenskultur, so dass ich den Aufenthalt gerne verlängert hätte.
Treffen mit dem GF Don Bosco und Vermes Verlag
Dr. Ferdinand Auhser habe ich bereits vor dem Beginn der Messe getroffen, um gemeinsam das die Produktion des 2. Buches des NÖ Buchstartprojekts zu besprechen. Weitere Gedanken zum Beispiel bezüglich Literaturvermittlungs-, sowie Marketingmaßnahmen von NÖ Buchstart wurden gesponnen.
Ein Besuch des gesamten Treffpunkt Bibliothek Teams in München u.a. beim Don Bosco Verlag war ebenfalls Thema und wurde dann im Mai tatsächlich verwirklicht.
Stadtbesichtigung
Bologna schafft es, eine lebendige aber unaufgeregte Stadt zu sein, die nicht unangenehm laut wird, sondern die Menschen fast in einer Art Melodie in ihren Bann zieht.
Die zahlreichen, schön erhaltenen oder restaurierten historischen Gebäude und Stätten geben einem das Gefühl, als ob Menschen aus vergangenen Jahrhunderten gleich um die Ecke biegen oder aus den Toren treten werden.
Warum gelingt ihnen die Willkommenskultur so zu leben? Das hab´ ich mich gefragt: ich denke, weil man sich fühlt, wie jemand aus Bologna, nie als fremd oder als Tourist.
DIE Kinderbuchmesse
Tag 1: Gleich beim Aussteigen vom Bus an der Haltestelle der Messe begannen die Menschenmengen, die zu den Hallen strömten. Große bunte Schilder mit diversen Ankündigungen von Veranstaltungen auf der Messe markierten den Weg. Die Buntheit begleitet die gesamte Messe, so wie die Menschenmengen. Zunächst schlenderte ich ziellos durch die Hallen und wollte Eindrücke gewinnen. Unglaublich viele Illustrationen und Prints aus allen Teilen der Welt konnten bestaunt werden. Zum Teil gibt es Wände, die voll sind mit Werbungen von Illustrator:innen in Form von Bildchen und div. Visitenkärtchen in kreativen Darbietungen. Die Eröffnungszeremonie habe ich kurz besucht.
Am ersten Messetag hatte ich einen Termin bei der GF von Papperlapapp, Frau Dr. Karin Hirschberger am Österreichstand in der Halle 26. Sehr empfehlenswerte Publikationen (Hefte) in bis zu 18 Sprachen für Kinder und Jugendliche. Themen sind u.a. Gefühle, schwierige Situationen usw.
Etwas später konnte ich am Tyrolia Stand einige der „Who is Who“s der österreichischen Autor:innen und Illustrator:innen antreffen. Eine humorvolle und teilweise durchaus philosophische Unterhaltung hat sich entsponnen und wurde nur durch die fortgeschrittene Zeit beendet.
Tag 2: bevor ich zur Messe fuhr, traf ich in der Stadt noch Reinhard Ehgartner und Ulli Unterthurner, um sich gemeinsam über das österreichische Bibliothekswesen Gedanken zu machen. Immerhin in Bologna haben sich in diesem Fall der Osten, der Westen und die Mitte von Österreich getroffen.
Auf der Messe durfte ich live miterleben, wie der Astrid Lindgren Memorial Award vergeben wurde. Mit den Kollegen der Mährischen Landesbibliothek konnte ich im tschechischen Teil der Buchmesse den nächsten Besuch besprechen – im Juni darf ich in Brünn und in Hodonín einen Workshop und eine Keynote halten. Wahrscheinlich lag die verzögerte Heimreise, also die Flugverspätung daran, dass ich wirklich noch gerne geblieben wäre – allerdings nicht unbedingt am Flughafen.